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Kaffeewirkung und Stresshormone verstehen

Integramed



Kaffee und Stresshormone: Ein komplexes Zusammenspiel


Kaffee gehört für viele Menschen zum Alltag wie das morgendliche Aufstehen. Er ist nicht nur ein Genussmittel, sondern auch eine schnelle Quelle für Energie und Fokus. Doch wie beeinflusst Kaffee unsere Stresshormone? Und gibt es eine optimale Menge, um negative Effekte zu vermeiden?


Koffein und die Aktivierung der Stressachsen


Koffein ist ein psychoaktives Stimulans, das in erster Linie durch die Blockierung von Adenosinrezeptoren wirkt. Adenosin ist ein Neurotransmitter, der Müdigkeit signalisiert. Durch die Hemmung dieser Rezeptoren bleibt das Gefühl der Erschöpfung aus – wir fühlen uns wacher. Doch diese Wirkung hat eine Kehrseite: Koffein stimuliert gleichzeitig die Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol.


Adrenalin wird oft als das "Flucht-oder-Kampf"-Hormon bezeichnet. Es sorgt für eine kurzfristige Leistungssteigerung, indem es Herzfrequenz und Blutzuckerspiegel erhöht. Cortisol, bekannt als das Hauptstresshormon, ist für die längerfristige Stressbewältigung zuständig. Eine übermäßige Stimulation dieser Hormone durch Koffein kann jedoch zu einer Belastung des körpereigenen Stresssystems führen. Chronisch erhöhte Cortisolspiegel stehen mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen wie Schlafstörungen, Angstzuständen und erhöhtem Blutdruck in Verbindung.


Die Dosis macht den Unterschied


Wie bei den meisten Substanzen ist die Wirkung von Koffein dosisabhängig. Studien zeigen, dass moderate Mengen – etwa 100 bis 300 mg Koffein pro Tag (entspricht etwa 1 bis 3 Tassen Kaffee) – von den meisten Erwachsenen gut vertragen werden. Bei dieser Menge können positive Effekte wie verbesserte Konzentration und reduzierte Müdigkeit überwiegen. Es kann aber auch zum Erhöhung des Blutdruckes und der Herzfrequenz führen.


Höhere Mengen hingegen, können die Stresshormonachsen überstimulieren. Symptome wie Nervosität, Schlaflosigkeit und ein erhöhtes Angstempfinden treten häufiger auf. Bei Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren, können sogar kleinere Mengen solche Effekte hervorrufen.



Koffein, Diurese und die Rolle von Adenosinrezeptoren


Eine weitere Wirkung von Koffein ist seine diuretische Eigenschaft, also die Förderung der Urinausscheidung. Diese Wirkung wird teilweise durch den Antagonismus an Adenosinrezeptoren vermittelt, der auch zu einer erhöhten Natriumausscheidung führt. Studien legen nahe, dass Methylxanthine, die in Koffein enthalten sind, durch ihre Wirkung auf die Nierenfunktion ebenfalls zur Diurese beitragen können. Dies ist besonders relevant, wenn es um die Flüssigkeitsbilanz im Körper geht, da eine erhöhte Ausscheidung von Wasser und Elektrolyten langfristig den Stress für den Organismus erhöhen kann, insbesondere bei hohem Kaffeekonsum.


Die individuelle Sensibilität


Nicht jeder reagiert gleich auf Koffein. Genetische Faktoren, der individuelle Stoffwechsel und der allgemeine Gesundheitszustand spielen eine große Rolle. Einige Menschen bauen Koffein schnell ab und spüren kaum negative Effekte, während andere bereits nach einer Tasse Nervosität oder Herzklopfen entwickeln. Für Letztere könnte es sinnvoll sein, den Konsum zu reduzieren oder auf koffeinfreie Alternativen umzusteigen.


Fazit: Maßvoll genießen


Kaffee kann ein wertvoller Begleiter im Alltag sein, solange er in Maßen genossen wird. Die Stimulierung von Stresshormonen durch Koffein ist nicht grundsätzlich negativ, da sie kurzfristig die Leistungsfähigkeit steigern kann. Langfristig jedoch sollte ein übermäßiger Konsum vermieden werden, um chronischen Stress und gesundheitliche Probleme zu verhindern. Hören Sie auf Ihren Körper und finden Sie die Menge, die Ihnen guttut. Kaffee sollte nicht nach 12:00 Uhr getrunken werden, denn die Wirkung kann manchmal auch später noch vorhanden sein und es kann zu Schlafstörungen führen. Aber vor allem, wenn jemand schon unter Schlafstörungen leidet, sollte vorsichtig mit Kaffeekonsum umgehen.


Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie sich Ernährung und Lifestyle auf Ihre psychische Gesundheit auswirken? Schreiben Sie uns Ihre Fragen in die Kommentare!


Quellen

1. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2257922/

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PRAXIS DR. MED. (RO) GEORGIA BRUNNER

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